Das Ziel von eSticky ist es, Menschen mit Gedächtnisproblemen zu unterstützen, damit sie in ihren eigenen vier Wänden autonomer und unabhängiger leben können. Deshalb ist bei der Entwicklung unserer digitalen Post-it-Notiz eine Infrastruktur aus Hardware- und Software-Komponenten erforderlich, um alle notwendigen Anforderungen zu erfüllen. 

Das übergeordnete Ziel der Entwicklungsarbeit ist die Verwendung modernster Hardware-Komponenten und Software-Technologien unter Berücksichtigung der folgenden Punkte

  • Funktionalität und Leistung, angepasst an die Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen;
  • Benutzerfreundliche Bedienbarkeit und Zugänglichkeit;
  • Kostenfaktoren.

In diesem Artikel haben wir die grundlegenden Ideen für eine Systemarchitektur mit den in diesem Entwicklungsstadium am besten geeigneten Hardware- und Softwarekomponenten sehr detailliert beschrieben.

 

Hochrangige Systemarchitektur: wofür sie verwendet wird

Die High Level System Architecture bietet einen Überblick über die eSticky-Systemarchitektur.

Abbildung 1 zeigt die grundlegenden Beziehungen zwischen den verschiedenen Komponenten des Systems. 

Im Folgenden wird jeder Teil des Systems beschrieben und seine Funktion erläutert: 

  1. Internetverbindung: zur Herstellung der Kommunikation zwischen entfernten Clients und der Basisstation. Konkret stellt die Basisstation über (W-)LAN oder SIM-Karte eine Verbindung zum Internet her;
  2. Basisstation: Die Basisstation ist das Herzstück des eSticky-Systems. Sie enthält den Webserver, den Verbindungsdienst für die Interaktion mit dem Registrierungsserver und die Middleware für die Interaktion mit den Displays. Sie enthält auch einen lokalen Speicher – eine Datenbank – die sowohl von der Middleware als auch vom Webserver genutzt wird. Das Betriebssystem der Basisstation verwaltet das Zeitmanagement, bezieht die aktuelle Zeit von den Zeitservern und enthält ein Administrator-Benutzerkonto für die Softwareinstallation und die Netzwerkkonfiguration;
  3. Middleware: Die Middleware steuert die Anzeigen. Sie verwendet ein Repository, das alle Meldungen und deren Zeitplanung – in Minuten – enthält, und verwaltet die Zuordnung, an die jede Meldung gesendet wird. Darüber hinaus ist sie in der Lage, neue Displays mit einer eindeutigen ID und einem automatischen Zuordnungsprozess zu registrieren;
  4. Webserver und Verbindungsdienst: Der Webserver stellt die Webanwendung bereit, die mit dem Benutzer interagiert. Er nutzt die Datenbank, um Nachrichten und alle Konfigurationsdaten zu speichern, damit die Middleware sie für die Übertragung an die Displays verwenden kann. Über eine einfach zu bedienende Benutzeroberfläche kann der Administrator das System konfigurieren – z. B. beschreibende Namen für registrierte Displays festlegen, die Benutzerverwaltung durchführen, Einstellungen für die Kommunikation vornehmen – und jeder Benutzer kann mit dem System interagieren – Nachrichten sammeln, Zeitpläne und Displays festlegen, an die diese Nachrichten gesendet werden sollen, Parameter für Nachrichten wie Zeiträume und Intervalle oder Darstellungsattribute festlegen;
  5. Protokollierungsserver: Der Protokollierungsserver führt einen Webdienst aus, der Heimumgebungen protokolliert und Verbindungsinformationen an entfernte Benutzer weiterleitet. Er muss hochverfügbar sein. Jede Kundenbasisstation registriert ihre externe IP-Adresse und hält sie bei Änderungen auf dem neuesten Stand. Der Verbindungsdienst der Basisstation verwendet ein spezielles Konto, um mit dem Registrierungsserver zu kommunizieren und seine Verbindungsdaten bereitzustellen, die für die Kommunikation zwischen entfernten Clients und der Basisstation erforderlich sind;
  6. Clients: Angehörige und Begleiter – d. h. Zweitnutzer – können über verschiedene Endgeräte wie PCs, Tablets oder Smartphones mit der Webanwendung kommunizieren. Die Kommunikation zwischen dem Webserver der Basisstation und den Clients ist sowohl aus dem Haus der Clients – primäre Nutzer – über das lokale Netzwerk als auch aus externen Netzwerken – über das Internet – möglich. Sofern bereits vorhanden, werden die zuvor verwendeten Verbindungsdaten des Home-Servers aus dem lokalen Web-Archiv der Web-App der Sekundärnutzer übernommen. Bleibt der Verbindungsversuch erfolglos, wird der Registrierungsserver kontaktiert. Daraufhin wird ein zweiter Verbindungsversuch mit den vom Registrierungsserver zurückgegebenen Daten gestartet. Sollte der Registrierungsdienst oder der Webdienst der Basisstation nicht erreichbar sein, wird der Nutzer in einer Meldung über dieses Ergebnis informiert und erhält weitere Informationen über das weitere Vorgehen. Besonderes Augenmerk wird bei der Implementierung der Client-GUI auf Reaktionsfähigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit (WCAG 2.1 AA) gelegt;
  7. Passive Anzeigen: Passive Anzeigen zeigen die entsprechenden Meldungen an. Sie dienen lediglich der passiven Information des Nutzers. Der Benutzer hat keine Möglichkeit der Interaktion mit einer passiven Anzeige. Die Middleware verwaltet das Senden von Nachrichten – per Push – an die Anzeigen nach einem vordefinierten Zeitplan. Die Displays zeigen dann diese Nachrichten mit den festgelegten Display-Parametern und für die von der Middleware angegebene Zeitspanne an. Dabei ist zu beachten, dass jedes Display jeweils nur eine Meldung anzeigen kann;
  8. Aktive Anzeigen: Im Gegensatz zu passiven Anzeigen kann der Benutzer mit aktiven Anzeigen einfache Interaktionen durchführen. Das Ziel einer aktiven Anzeige besteht nicht nur darin, den Benutzer zu informieren, sondern ihn auch zu einer Aktion aufzufordern. Dies ist für Sekundärnutzer – wie Angehörige und Betreuer – nützlich, um sich zu vergewissern, dass wichtige Nachrichten vom Primärnutzer tatsächlich gelesen wurden. Aktive Anzeigen geben dem Benutzer durch die Verwendung einer Schaltfläche eine Auswahl an Antworten, um eine Nachricht zu bestätigen. Die Antwort wird dann an die Middleware gesendet, wo sie in der Datenbank der Basisstation gespeichert und den Sekundärnutzern auf Anfrage über die Web-App angezeigt wird. Nach der Bestätigung durch den Benutzer wird die Nachricht auf allen Displays ausgeblendet;
  9. Administrator-Benutzerrolle: Der Administrator konfiguriert alle systemrelevanten Einstellungen und führt Benutzerverwaltungsaufgaben durch, wie z. B. die Bereitstellung eines beschreibenden Namens für die Basisstation, die Initiierung des Zuordnungsprozesses zwischen den Displays und der Basisstation, die Bereitstellung eines beschreibenden Namens für jedes registrierte Display, die Verwaltung sekundärer Benutzerkonten – Benutzernamen, Passwörter, Rechte und Rollen -, die Verwaltung des Kalenders für primäre Benutzer. Für jedes Display kann optional eine Standardnachricht eingestellt werden, die ständig angezeigt wird und nur durch eine geplante Nachricht unterbrochen wird;
  10. Sekundäre Benutzerrolle: Angehörige und/oder Begleitpersonen können Nachrichten über die Web-App verwalten. Ein primärer Benutzer in der sekundären Benutzerrolle kann auch Nachrichten als persönliche Erinnerung verwalten. In diesem Fall ist es möglich, neue Nachrichten zu erstellen, Nachrichten anzupassen – Einstellungen wie Textfarbe, Schriftart, Größe, Stil -, Nachrichtenzeitpläne zu erstellen, die Displays auszuwählen, auf denen die Nachrichten erscheinen sollen, und die Bestätigungen der Benutzer zu lesen;
  11. Rolle des Hauptbenutzers: Der Hauptbenutzer kann die Nachrichten auf den Displays lesen, um sich an bestimmte Dinge zu erinnern. Er kann auch Meldungen auf aktiven Displays bestätigen, wenn diese als aktive Meldungen parametriert wurden.

 

eSticky: die digitale Post-it-Notiz für einen unabhängigen Alltag

eSticky ist eine echte digitale Post-it-Notiz, die älteren Menschen hilft, sich an ihre täglichen Verpflichtungen und kleine Termine zu erinnern. Ziel des Projekts ist es, Menschen mit Gedächtnisproblemen zu unterstützen, damit sie ihre Unabhängigkeit im Leben bewahren können. 

 

Gemeinsam helfen wir den Menschen, eine neue Perspektive zu bekommen.